Besuch, Weihnachten, Silvester / Dezember

Hola,
Ich melde ich mich wieder und schreibe den Post über meinen Dezember in Chile. Heute bin ich übrigens schon seit 5 Monaten in Chile und ich kann nicht glauben, dass die Zeit so schnell vorbei gegangen. Es fühlt sich erst wie ein Monat oder vielleicht zwei an. Aber auf keinen Fall hätte ich gedacht, dass die erste Hälfte meines Auslandsjahres so schnell vergeht. In zwei Tagen ist die erste Hälfte genau vorbei. Ich bin vor 163 Tagen geflogen und werden in circa 167 Tagen wieder nach Deutschland fliegen. Es heißt immer, dass das erste Halbjahr langsam vergeht und das zweite Halbjahr sehr schnell. Da meiner Meinung die erste Hälfte sehr schnell vorbei gegangen ist, hoffe ich, dass die letzten fünfeinhalb Monate nicht allzu schnell vorbei gehen.
Aber jetzt zu den Sachen die ich im Dezember erlebt habe.

Der Dezember fing damit an, dass alle Schüler meiner Schule täglich Examen geschrieben haben und wir deshalb immer nur bis zwei Uhr "Unterricht" hatten. Man kann es nicht wirklich Unterricht nennen, da wir nichts gemacht haben und ich die Hälfte des Tages in der Schulbibliothek verbracht habe, da ich die Examen nicht mit schreiben musste.
Am 2. und 3. Dezember fand in Chile der "Teletón" statt. Dieses Event findet einmal im Jahr statt und ist eine große Hilfsaktion um kranken Kindern zu helfen. Den ganzen November finden Aktionen statt um Geld zu sammeln und am 2. und 3. Dezember wird dann das ganze Geld gezählt. In meiner Schule wurden den ganzen November lang Sachen verkauft und es gab die sogenannten "Jeans Tage". An denen konnte man mit normaler Kleidung zur Schule kommen wenn man dafür ca. 80 cent gezahlt hat. In meiner Schule gab es dann eine Veranstaltung bei der bekannt gegeben wurde, wie viel jede Klasse gesammelt hat und wie viel bei den Aktionen verdient wurde. Meine Klasse hat mit Abstand am meisten gesammelt. Insgesamt hat mein Kurs mehr als 500.000 CLP verdient.
Anlässlich des Teletóns fanden mehrere Aktionen in der Stadt statt wie zum Beispiel eine kostenlose Zumbaklasse. Meine Freundinnen und ich haben ganz spontan entschieden auch dort hin zu gehen und letztendlich haben wir dann mitten in der Stadt Zumba getanzt. Generell sind Chilenen sehr spontan und es ändern sich alle Pläne in der letzten Minute.
Am 7. Dezember war dann endlich unser letzter Schultag. Wir hatten nur bis zwölf Uhr Schule und sind dann mit unserer Klasse in einem kleinen Zug durch die Stadt gefahren. Danach sind wir zu einem Park gefahren und haben dort den Tag verbracht. Wir haben dort gegessen, Volleyball gespielt, eine Wasserschlacht gemacht und gewichtelt. Es war ein sehr schöner Tag und ich kann mir nicht mehr vorstellen ohne meine chilenische Klasse in die Schule zu gehen.
Am gleichen Tag sind abends zwei Freundinnen angekommen die mich bis zum Sonntag besucht haben. Wir haben eine sehr schöne Zeit verbracht und haben direkt den ersten Tag unserer Sommerferien genutzt um an den Strand zu gehen. Nach dem ersten Tag habe ich dann auch sofort gemerkt wieso es so wichtig ist sich alle paar Minuten einzucremen wenn man unter einem Ozonloch lebt und die starke Sonne nicht gewöhnt ist.
Als meine Freundinnen dann wieder weg waren, musste ich noch einmal in die Schule um mein Profil für das nächste Schuljahr (welches übrigens erst im März anfängt) zu wählen. Ich habe letztendlich für Psychologie und Musik entschieden.
In den darauffolgenden Tagen war ich auf einem Geburtstag, im Fitnessstudio oder in der Stadt mit meinen Freundinnen. Meistens verbringe ich meine Freizeit hier in der Stadt mit meinen Freundinnen.
An dem darauffolgenden Wochenende hatte ich dann zum ersten Mal Heimweh, was nach circa drei Tagen dann aber auch schon wieder weg war. Da es Weihnachtszeit war und diese hier komplett anders gefeiert wird, war es klar, dass ich Heimweh kriegen würde. Nach ein paar Tagen, war dann aber alles wieder wie vorher. Danach war ich eher traurig, dass die erste Hälfte schon fast um ist und als mir meine chilenischen Freunde mir gesagt haben, dass sie nicht wollen dass ich gehe und dass sie mich vermissen werden, wurde ich schon sehr traurig.
An Weihnachten habe ich nachmittags mit meiner Familie geskypt und nachts habe ich mit meiner Gastfamilie gegessen. Um 24 Uhr wurden dann die Geschenke geöffnet. Danach saßen wir nur noch mit der Familie zusammen. Am nächsten Morgen gab es dann ein Erdbeben der Stärke 7,7 und Tsunami Warnung. Es haben natürlich alle gespürt bis auf mich, da ich noch im Halbschlaf war. Ich finde es immer noch sehr ärgerlich, dass ich die Chance verpasst habe ein Erdbeben zu spüren.
Später sind die Verwandten vorbei gekommen und es gab, wie könnte es auch anders sein, das typische "asado". Das heißt, dass unglaublich viel Fleisch auf einem riesigen Grill gegrillt wurde. Damit wird immer sehr früh angefangen, denn nach den Chilenen lautet es "je länger das Fleisch auf dem Grill ist, desto besser schmeckt es". 
In den darauffolgenden Tagen habe ich mich mit meinen Freundinnen getroffen, war beim Zumba oder am Strand. Außerdem bin ich mit meinen Freunden auf eine Party gegangen wo ich neue Leute kennengelernt habe. Dort habe ich ganz zufällig Amerikaner getroffen und mich mit ihnen auf Englisch unterhalten. Dadurch haben manche gehört, dass ich Englisch spreche und wollten, dass ich mit ihnen auf Englisch spreche. Deshalb habe ich mich sehr lange mit neuen Leuten unterhalten mit denen ich mich auch am nächsten Tag getroffen habe.
Mit meiner Gastfamilie bin ich nach Villarrica gefahren da meine kleine Gastcousine Geburtstag hatte. Der Großteil der Verwandten lebt in Villarrica weshalb ich oft dort bin. Zum Ende des Jahres haben wir mit meinem Interact Club Pizza gegessen.
Am 31.12 ist eine französische Austauschschülerin aus dem Süden in meine Stadt gekommen und wir haben uns Nachmittags getroffen. Sie hat sich ganz spontan entschieden mit mir Silvester zu feiern, daher haben wir uns mit einem Freund von mir getroffen und unsere Eintrittskarten für den Abend gekauft. Abends habe ich mit meiner Gastfamilie zu Abend gegessen und habe mich gegen 11 Uhr mit meiner Freundin getroffen. Wir sind dann zur "Peninsula" gegangen wo wir einen sehr schönen Ausblick auf den Strand und See hatten. Die ganze Stadt war voller Menschen. Am Strand und auch auf der "Peninsula" hatten sich sehr viele Menschen aus Pucón und von außerhalb versammelt um das Feuerwerk zu sehen. In Chile ist es verboten selber ein Feuerwerk zu machen, deshalb hat die Stadt eins veranstaltet. Es war unglaublich schön und es war interessant zu sehen wie Chilenen Silvester feiern. Es ist anders und mir hat es besser gefallen als in Deutschland. Nach dem Feuerwerk war die ganze Stadt voller Menschen und alle waren am singen und tanzen. Mit Glück haben wir meine französische Freundin getroffen. Gegen halb eins haben wir uns zu 7 im Auto auf den Weg zur Disko gemacht. In Chile ist es relativ normal, dass im Auto mehr Leute als erlaubt sind. "Je mehr, desto besser!" Um halb 3 sind wir endlich angekommen und haben die ganze Nacht getanzt. Ich hatte unglaublich viel Spaß und es war wahrscheinlich die beste Nacht in meinem ganzen Auslandsjahr. Silvester feiert man hier nicht so "langweilig" wie in Deutschland sondern es wird viiiieeeel mehr getanzt. Am 1. Januar kamen dann wieder alle Verwandten und es gab natürlich wieder ein asado.

Und das waren die meisten Dinge die ich im Dezember erlebt habe.

Bis bald,

Maite


meine Klasse beim Teletón

mit Cami und Kata




nach einer gefühlten Ewigkeit wieder Nutella (die hier extrem teuer ist)

Silvester mit Cami

mit meiner französischen Freundin

Silvester

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